Entstehung von Mhdb & Autobiographie (Auszug 1 aus Mozart hatte den Blues) English
Die Entstehung von Mhdb, Session-Bands & Amateurmusiker. Schon bevor ich 1991 'Mozart hat den blues' ins Leben rief, spielte ich - mein Name ist Wolfgang Billmann - auf unzaehligen Sessions neben meinen festen Bands. Beispielsweise trommelte ich auf einer Jazzsession, wo eine klassische Saengerin mit prallem Vibrato sang im hauchigen Jazzstueck "Blue Monk", oder auf einer Rocksession, wo ein Heavy-Metal-Gitarrist und ein Klavierschueler Mozarts Arien verrockten. 'Mozart hat den blues' und mich begreife ich als amateurmaessig bis semi-professionell. Dabei meine ich nicht das musikalische Niveau, sondern wie Herr Ziegenruecker es ausdrueckt (1): "Amateurmusiker..." ist jemand, "...der aus Freude und Begeisterung musiziert, ...jedoch nicht hauptberuflich...," und dass "viele Neuerungen bis hin zu stilbildenden Formen" von Amateurmusikern kommen. Immer noch bastele ich an Stilneuerungen, so jetzt bei 'Mozart hat den blues'. Diese Band nahm erste Gestalt an, als ich, ab 1991, die sich andauernd aendernden Sessionformationen, die neben meinen Haupt-Musikgruppen bestaendig liefen, unter dem Namen 'Mozart hat den blues' zusammenfasste. 1994 entstand daraus ein relativ stabiles Trio und dann ein Duo, nachdem der Gitarrist davon gerannt war aufgrund des experimentellen Bandklangs. 1997, als ich 50 geworden war, beschloss ich, mich auf meine eigenen Bands wie 'Mozart hat den blues' zu beschraenken.
Wolfgang Billmann (voc, steeld, d), Kulmbach, Juni 2003. Dank an
Dr. Thorolf Linke (2)
Die Autobiographie als Teil der Geschichte. Man ist Teil der Geschichte.
1997 praesentierte ich die Autobiographie einem kleinen, auch ehemaligen Bekanntenkreis als Zwischenbilanz
zu meinem 50sten Geburtstag (3). Die Aktualisierung liegt hier vor, die zugleich das
Vorleben von 'Mozart hat den blues' analysiert, vor allem von der Entwicklung
des Schlagzeugs her. Diese Biographie widerspiegelt einige Etappen in der
Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und setzt sich mit den ungefaehr
fuenfzig
globalen und epochalen Zentren oder Metropolen auseinander im Rahmen der
Globalisierung. Zum Beispiel sind wichtige Meilensteine: Besatzungsmaechte und
AFN-Einfluss um 1960; 68er Protest und Hinterfragungen, Aufstieg der Beat- und
Rockmusik in den 60ern; Nostalgie der 1970er-80er, Wiederentdeckung des
Modernjazz', Wiederradikalisierung hin zum und ab dem Punk, wieder
Massenarbeitslosigkeit; einst Mauerbau, dann Wiedervereinigung in den 90ern, Verlust
des Nischendaseins der Bundesrepublik Deutschland; 'September 11', 'Charlie
Hebdo', 'Bataclan', inzwischen unzaehlige
Anschlaege; Globalisierung, Internet, computerbedingter Wandel. Heute sind Bands keine reinen Livebands mehr, sondern
ein Gemisch aus Livespiel und computer-generiertem Playback. Manche ist nur eine
virtuelle Band. Wirkliche und virtuelle Bands haben Songs in den Internetcharts.
Und
MusikerInnen aus global weit voneinander entfernten Orten koennen heute gleichzeitig
ueber Internet zusammen spielen und so virtuell
Bands formieren, beispielsweise bei Ejamming.com (4).
'Mozart hat den blues' traegt bisher allem Rechnung und agiert als Live-,
virtuelle & beginnende E-Jam-Band. Doch von Beginn an ist das ein Mittel zum
Zweck der Auseinandersetzung, d. h. mit den ungefaehr fuenfzig globalen und
epochalen Zentren oder Metropolen: wo die Entwicklungsgeschichte der Menschheit
sich bis heute konzentriert; oder wo die meisten Menschen global und seit jeher
leben; und wie dort Live-Musik, Perkussion oder gar Jazz zustande kommen; und damit Ethno und Experiment, experimenteller Jazz und Rock, Mozart
und Blues.
Genealogie. Die Qualitaet der verfuegbaren Information im Internet ist nicht gewaehrleistet. Zum Beispiel kann nicht sicher gesagt werden, dass die MusikerInnen im Internet, namens Billmann, verwandt zueinander sind (5). Und es waere zu teuer, das genealogisch zu erforschen. Bei mir persoenlich (geboren & aufgewachsen in Berlin) und in der vaeterlichen Linie (Billmann) ergibt sich Folgendes. In der Nuernberg-Fuerth-Region erscheint der Name Billmann erstmals im 16. Jahrhundert (Andreas Billmann,1587-?, Reuth/Forchheim, noerdlich von Nuernberg-Fuerth) und konzentriert sich dort auf Siedelbach/Markt Erlbach (westlich von Nuernberg-Fuerth, Johann/Hans Billmann, 1612-93, der Name Billmann tritt auf insgesamt ca. 1610-1950), Gunzendorf/Emskirchen (noerdlich von Siedelbach/Markt Erlbach, der Name Billmann tritt auf insgesamt ca. 1740-1830) und Hellmitzheim (nordwestlich von Nuernberg-Fuerth, der Name Billmann tritt auf insgesamt ca. 1790-1880). Die Billmanns aus Hellmitzheim haben eine gesicherte Verwandtschaftsbeziehung zu mir, und zwar familiaer sowie musikalisch (6). Davor, bis etwa 1800, lebten vielleicht drei Wolfgang Billmanns in der Nuernberg-Fuerth-Region. Sie haben keine gesicherte Verwandschaftsbeziehung zu mir. Die Haeufigkeit des Vornamens liegt daran, dass nur wenige Vornamen damals gelaeufig waren (Johann, Georg, Andreas, Leonhard, Wolfgang, ...). Unabhaengig davon bestand vorher schon der Name Billmann in der Region Schweiz/Elsass/Rheinland-Pfalz (... Elisabeth Billmann, 1700 ? ...), der aus der Schweiz und dem dortigen Buehlman/Biehlmann hergeleitet worden sein kann, waehrend Billmann in der Nuernberg-Fuerth-Region (Franken) eher von Puhilmann und eventuell Poehlmann kam. Ob der Name Billmann durch Wanderung zu den anderen Schwerpunkt-Regionen (Mannheim-Heidelberg, Aachen-Recklinghausen) oder in den einzelnen Regionen unabhaengig voneinander entstand, etwa als gesellschaftliche oder berufliche Funktion, ist unklar. So kann Billman (mit einem 'n') entstanden sein bei Einwanderung und Anpassung an die englische Schreibweise - haeufig in den USA -, aber ebenso als gesellschaftlich-berufliche Bezeichnung, vielleicht uebernommen vom englischen Militaer.
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(1)
Amateurmusiker:
- Peter Wicke, Kai-Erik und Wieland Ziegenruecker, Handbuch der populaeren Musik,
4. Aufl., 6.-8. Tausend, 2001, S. 29, Amateurmusiker
- Oder: "Musik kann
ich nicht beurteilen, ... ich kann nur von der Wirkung sprechen, die sie auf
mich macht ..." (Goethe an Frau Unger, in: Claus Canisius, Goethe und die
Musik, 1998, S. 121) und, wie ich sie verwerte
(2)
Dr. Thorolf Linke, www.thlinke.de, Juli
2015
(3)
Autobiographie:
- Wolfgang
Billmann, 'Mozart
hatte den Blues', fruehere
Internetversionen, zum Beispiel 31. Maerz 2001...
(4)
...
D